Kunst im Vollzug

Überblick über die Zuständigkeiten und Differenzierungen in den sächsischen Justizvollzuganstalten, sowie über künstlerischen Angebote.

Künstlerische Arbeiten von Inhaftierten (Ausstellung im Amtsgericht 2017)

Wir haben im Amtsgericht Dippoldiswalde verschiedene künstlerische Arbeiten aus dem Kreativzentrum der JVA Zeithain präsentiert.
Hierbei handelte es sich um Arbeiten aus den Bereichen Suchttherapie, Krisenintervention, Familienarbeit, diverse Zeichen- und Malgruppen, sowie ein arabisches Buchprojekt für Kinder.

Vernissage: 13. Juni 2017 ab 16:30 Uhr
Ort: Amtsgericht Dippoldiswalde, Kirchplatz 8, 01744 Dippoldiswalde

 

 

 

Reflexionen (Ausstellung im OLG Dresden 2015)

dsc02584Kunsttherapeutische und theaterpädagogische Maßnahmen im Justizvollzug sind ein anerkannter und fest integrierter Bestandteil der Behandlungsangebote im sächsischen Justizvollzug. Nach über zehn Jahren Erfahrung zeigt sich heute, dass wir mit einer kunsttherapeutisch akzentuierten Ausrichtung unseres Behandlungsspektrums im nationalen und internationalen Vergleich durchaus als Vorreiter und Wegbereiter eines modernen Verständnisses von wirksamer Resozialisierung gelten dürfen. Wir haben im sächsischen Justizvollzug seit vielen Jahren fest angestellte Kunsttherapeuten, die in den Anstalten vielfältige Angebote machen, beispielsweise Steinbildhauerei, Musiktherapie, Filmprojekte, Malerei und spezifische kunsttherapeutische Gruppen- bzw. Einzelangebote für die Gefangenen.

Dreh- und Angelpunkt von Resozialisierung – dem gesetzlichen Auftrag des Justizvollzugs – ist die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit und der eigenen Biografie. Es geht darum, sich besser zu verstehen und sich besser verständlich machen zu können, eigenes Fehlverhalten zu erkennen und Wege zu finden, sich zu verändern und Verantwortung für sich selbst und dann auch für andere zu übernehmen. Kunsttherapeutische Behandlungsansätze eröffnen Wege zu den Gefangenen, die mit den klassischen Behandlungsansätzen oft nur unzureichend erreicht werden, weil es Gefangenen häufig schwerfällt, sich in den üblichen Gesprächssituationen zu öffnen und mitzuteilen. In diesem Sinne erfüllen kunsttherapeutische Maßnahmen eine Brückenfunktion zu weiteren therapeutischen Angeboten.
Die Arbeiten und Kommentare der Inhaftierten die sie hier sehen stammen aus den Jahren 2010 bis 2014 und kommen aus folgenden Justizvollzugsanstalten:
JVA Zeithain (Regelvollzug, Kurzstrafen)
JVA Chemnitz (Frauenvollzug)
JVA Dresden (Regelvollzug)
JSA Regis-Breitingen (Jugendvollzug)
JVA Torgau (Regelvollzug, Langstrafen)
JVA Waldheim (Erstvollzug, Sozialtherapeutische Abteilung)

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Broschüre “Kunsttherapie im sächsischen Justizvollzug”