Fotografie

Kooperation “metanest” und Kunst im Gefängnis

EinsichtenIm Rahmen der OSTRALE 2012 werden derzeit die Ergebnisse eine Kooperation zwischen “mettanest” und dem “Kunst im Gefängnis e.V.” präsentiert.

Wo Licht ist, ist auch Schatten, und das Gute verliert ohne das Böse seine Existenzberechtigung – das ist Erkenntnis-pragmatismus pur und aber auch Ausgangspunkt für eine ernst gemeinte Neubetrachtung:
Für die OSTRALE´012 – das mittlerweile drittgrößte internationale Kunstfestival Deutschlands –, realisierten wir ein thematisch sensibles, bizarres und streitbares Projekt: „Einsichten+“ – Strafgefangene, fotografisch inszeniert im Nimbus der Heiligen: Christophorus, Ludwig, Elisabeth. Darf man das? Muss Kunst politisch korrekt bleiben? Strafgefangene sind Sünder, es sind die von der Gesellschaft Weggesperrten, die Typisierten. Doch jeder Mensch trägt die Kraft zum Guten wie zum Bösen gleichermaßen in sich. Insofern wollten wir die stark kanonisierte Sichtweise auf Häftlinge brechen. Wir haben die Häftlinge hierfür einem Rollenwechsel unterzogen, sie in ein bestimmtes Licht gerückt, in ein Licht, das dem Blick der Gesellschaft zugänglich ist – dem Heiligen, präsentiert auf Fotografien in einer gut besuchten Ausstellung mit internationalem Publikum.

 

Gesichter Dahinter 

gesichter_dahinter… nehmen, je näher man herankommt, individuelle Züge an, formen sich zu Gesichtslandschaften, die dem, der nur die Mühe sich macht, darin zu lesen, komplette Schicksale offenbaren. Wie oft habe ich das gedacht, gedacht und gespürt, während meiner Arbeit an diesem Projekt: Wie nehme ich Menschen wahr, aus der Ferne erst, beim flüchtigen Hinsehen, und was geschieht mit mir und meiner Sicht, wenn (im Gespräch meist) die Konturen sich schärfen, die Eisberge mehr von ihrem Rumpf zeigen.